on painting_vier





 
Malerei ist längst mehr als die Summe dessen, was im Atelier mittels Leinwand, Farbe oder Keilrahmen entsteht.Was bildet das zündende Motiv für die gegenwärtige sensuelle Wirkungsmacht und reflexive Intensität des Mediums Malerei? Den dafür ausschlaggebenden Phänomenen sind die an der Ausstellung „Wie weit willst du gehen“ beteiligten Künstlerinnen ohne Scheu vor Positionierungskämpfen auf den Fersen.

Ein gestiegenes Begehren nach Beseeltheit, Belebtheit und Lebendigkeit, eine Sehnsucht nach gekonnter Ästhetik und Umsetzung beziehen Produzenteninnen und Rezipienten_Innen in den Prozess der Wertbildung mit ein. Wert ist in diesem Sinn eine Zuschreibung von künstlerischer Relevanz in Abgrenzung des Begriffs zu monetären Werten. In den diversen Bereichen des Kunstbetriebs (Produktion, Ausstellungsbetrieb, Wissenschaft, Kritik, Markt) gelangen dafür jeweils eigene Kriterien zum Einsatz. In dem Projekt „Wie weit willst du gehen?“ werden dem Kunstwerk Kategorien eines Sonderfalls zugeordnet, gerät der Stellenwert der Unabhängigkeit mit ins Spiel.
(Ursula Maria Probst)





Claudia Charlotte Linder

zur richtigen Zeit das richtige Pferd I und II
Hocker, Ytong, Blau, Glas
Hocker, Ytong, Gelb, Postkarte
 
rot muss er sein,
lang
und weit nach oben führen.
präsentieren, repräsentieren.
und worauf stehst du? wer steht auf wem?
rosen lassen wir diesmal aus,
pferde und große heroen.
anschauen, was bleibt.

story telling was last year.







 































Susanne Richter

4 Materialstücke für den Spiegelraum
(PVC-Boden, Samt, Pigment, Wachs, Schaumstoff)

Kaleidoskop:
καλός (kalós) „schön“,
εἴδος (eidos) „Form, Gestalt“
und σκοπεῖν (skopéin) „schauen, sehen, betrachten“

„It is perhaps the hardest thing to talk about, the nature of the poetic, it’s almost important not to talk about it because when youstart naming, it becomes too present.“
(Ian Kiaer)







 





























 









Ursula Hübner

Böse Blumen, 195x130, Öl auf Leinwand, 2011 - 2012
Farce 2, 160x130, Öl auf Leinwand, 2013
Farce 1, 80x70, Öl auf Leinwand, 2013
Farce 4, 80 x 70, Öl auf Leinwand, 2013
Es war bereits tiefer Sommer und die Farben schwebten über der Leinwand. Die Fenster standen weit offen und die Stadt glühte geräuschlos. Ich zog den Pinsel und sezierte schrittweise die Gedanken: was für eine Farce.
UH

Eine Farce ist eine Komödie, die das Ziel hat, die Zuschauer durch die Darstellung von unwahrscheinlichen oder extravaganten, aber häufig denkbaren Situationen, Verkleidungen und Verwechslungen zu unterhalten. Sprachlicher Humor inklusive Wortspielen und sexueller Anspielungen und ein schnelles Tempo, das im Verlaufe des Stückes noch schneller wird, und bewusste Absurdität oder Unsinn sind ebenfalls häufig in einer Farce zu finden.

Das Wort „Farce“ stammt ursprünglich aus der Küchensprache und bezeichnet eine Füllung aus kleingehacktem Fleisch (vgl. Farce (Küche)). Im übertragenen Sinn wurde dies dann auf die in mittelalterliche geistliche Schauspiele eingeschobenen (sozusagen „eingefüllten“), possenhaften Einlagen angewandt, aus denen sich schließlich eigenständige Darbietungen entwickelten.(Wikipedia)
































Female Obsession
 
Facing The Others, 2013, Performative Installation

Hang zur Neigung
Isolated Truth
Neugierig?

Die Gegendemonstration derer, die mit ihrem ganzen Körper protestieren, sich dazwischen werfen. Ich genieße eine Obsession, von der ich mich heute vage zu befreien hoffe.
„Ich meine, was ich sage, was bedeutet: Ich sage, was ich meine. -Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt. - Alle Verallgemeinerungen sind gefährlich, sogar diese. - Nicht Schlüsse ziehen, aus dem was ich dir mitteile, sondern aus dem, was ich weglasse.“ (Anna Oppermann)















Saskia Te Nicklin

Collage D‘Esprit, 2013, Collage
Collage D‘Esprit
Collage D‘Arme
Collage D‘Homme
Collage De Femme
Collage D‘Âme
Collage De Type
Collage De Fin
Collage De L‘Ego
Collage De Mort
















Katherina Olschbaur

Swimming Pool
ca 38 x 29 cm
printed and cut photography, collage between 2 glass plates, light grey wooden frame, 2012

Das Motiv: ein leerer Swimmingpool in einem winterlichen Garten eines Hotels. Er dient mir als Ausgangspunkt einer Serie vonCollagen, in denen ich die geheimen und verlassenen Ecken und Hinterräume einer Hotelanlage erkunde. (Keller, Lagerräume, Heizungräume, Gänge, Garten und Dach)

In den Collagen verfolge ich die Wege und Arbeitsschritte, die ich in meiner Malerei entwickle, übersetze diese einzelnen Schritte aus dem Medium heraus. Thema meiner Malerei sind Räume und deren Fragmentierung, Durchlässigkeit und Verdichtung, Fülle und Leere (void). Ausgehend von der Annahme eines Gedächtnisses von Orten und Dingen überlagern sich hier Fragen des konkreten
Ortes mit Fragen des Materials. Imaginativ und im Spiel mit technischen Hilfsmitteln wie Kamera, Bildschirm, Drucker und Schere entwickle ich fragile Akkumulationen und neue nichtlineare Raumgefüge.










Fotos©Thomas Ries